1) Die Qualitätszirkel können im Rahmen des Qualitätsmanagements in der Hausarztpraxis einen wichtigen Beitrag zur Qualitätssicherung respektive Qualitätssteigerung leisten. Minimalvoraussetzungen für deren Effizienz sind freundschaftliche und respektvolle Beziehungen unter den QZ-Teilnehmern, familiäre Atmosphäre bei den Zusammenkünften, „geschlossene Gesellschaft“, Unabhängigkeit, freiwillige Teilnahme. Dabei spielt die freie und zwanglose Kommunikation unter den teilnehmenden Ärzten die entscheidende Rolle.
2) Die Effizienz kann gesteigert werden, wenn:
- dem einzelnen QZ die Möglichkeit der permanenten Kommunikation geboten wird, um der Aktualität des Geschehens Rechnung zu tragen: brandheisse Themen müssen nicht bis zur nächsten Zusammenkunft hinausgeschoben werden (wo sie oft nicht mehr aktuell sind);
- die Kommunikation unter den einzelnen QZ ermöglicht wird: Von einem QZ erarbeitete Themen können durchaus von allgemeinem Interesse sein und auch die anderen regionalen QZ interessieren;
- gewisse Themen und Projekte von den verschiedenen regionalen QZ gemeinsam erarbeitet werden können;
- jeder einzelne QZ-Teilnehmer in spezifischen Situationen von der Erfahrung aller regionalen Hausärzte (unterschiedlichen QZ angehörig) profitieren kann.
3) Regelmässige Feedbacks auf verschiedenen Ebenen helfen genauso, erarbeitete Veränderungen (zB. in der Praxisroutine) und Erlerntes (zB. im QZ) dauerhaft zu konservieren, wie einfach erhältliche „Reminders“ (Erinnerungs- und Entscheidungshilfen).
4) Die „offizielle“ Fortbildung ist noch weitgehend in Form von frontalen „Präsentationen“. Deren Nutzen ist – auch gemäss der SGAM-Evaluation von 5. Okt. 2005 (Originalabstract „Swisspep“ kann am Ende dieses Artikels heruntergeladen werden) - je nach Gesichtspunkt sehr gering bis kaum vorhanden.
5) Der Nutzen der frontalen Fortbildung kann gesteigert werden:
- durch „Familiarität“, das heisst wenn eine emotionale, freundschaftliche und respektvolle Beziehung zum Referenten / zur Referentin besteht. Es liegt deshalb nahe, die Fortbildung den QZ, den Gruppierungen befreundeter Ärzte, anzunähern;
- durch anschliessende regelmässige Feedbacks und einfach verfügbare „Reminders“;
- durch Zusammenfassung der praxisrelevanten Aspekte des gehörten Vortrages in Form zB. eines Abstracts.
6) Interaktive Fortbildungen haben einen deutlich höheren Nutzen. Auch hier sind Feedbacks und Reminders von Nutzen.
7) Hausärzte der Region (zB. Mitglieder des HVA) speisen einen „Wissenspool“ mit annährend 2000 Jahre praktischer Erfahrung! Wenn dieser enorme „Wissenspool“ jedem einzelnen regionalen Hausarzt nutzbar gemacht werden kann, führt dies zu effizienter Qualitätssicherung respektive Qualitätssteigerung.
Das vorliegende Online-Projekt versucht als Prototyp alle diese vorerwähnten Aspekte (Ziffern 1.- bis 7.-) zu vereinen.
Treten Sie ein und machen Sie den Rundgang! Herzlich willkommen!
Originalabstract SGAM 2005
|