Couchepins Vorschlag empört FMH-Präsidenten
FMH-Präsident
Jacques de Haller ist empört über Bundesrat Pascal Couchepins Vorschlag
zum Verbot der Medikamentenabgabe durch die Ärzte.
Für Haller ist die Medikamentenabgabe durch den Hausarzt eine
Dienstleistung an den Patienten. Die Bevölkerung würde diese Form
schätzen, sagte er in einem Interview der «Tagesschau».
Haller: «Kein Spareffekt»
Ein allfälliges Verbot des Medikamentenverkaufs träfe einmal mehr die
Grundversorger. Dabei sage die Landesregierung dauernd, dass sie diese
stärken wolle, so Haller.
Mit der Forderung des Bundesrates würde wiederum ein wichtiger Teil der
ärztlichen Tätigkeit verloren gehen, sagte Haller weiter in der
«Tagesschau». Zudem würde daraus kein Spareffekt resultieren. Laut
Haller sind in Kantonen, in denen Ärzte noch Medikamente an ihre
Patienten abgeben, die Arzneikosten tiefer, als bei den übrigen.
Studien bewiesen, dass die Ärzte nicht mehr Medikamente
verschrieben, wenn sie diese selber verkaufen könnten. Auch die Senkung
der Margen ist für de Haller keine Option. Der Medikamentenverkauf sei
offizieller Teil des Ärzteeinkommens.
Widerstand gegen Vorschlag von Couchepin
Couchepin kündigte gestern in einer Debatte zu Medikamentenpreisen im
Ständerat an, er wolle im Massnahmenpaket zur Senkung der
Gesundheitskosten unter anderem das Verbot der Medikamentenabgabe durch
Ärzte vorschlagen. Er sei sich aber bewusst, dass dies grossen
Widerstand hervorrufen werde.
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