20% der Jugendlichen sind suchtgefährdet !
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Geschrieben von Administrator
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Donnerstag, 23 Oktober 2008 |
20 Prozent der Jugendlichen sind suchtgefährdet
Lehrpersonen, Ärztinnen und Ärzte sowie Jugendarbeiter sollen
frühzeitig erkennen, ob ein Jugendlicher ernsthaft
suchtgefährdet ist. Ein am Dienstag veröffentlichtes Handbuch
soll sie dabei unterstützen.
Jugendliche mit Suchtproblemen früher erkennen. Ein Handbuch soll den Umgang mit gefährdeten Jugendlichen lehren.
Das
Handbuch heisst "Jugendliche richtig anpacken. Früherkennung und
Frühintervention bei gefährdeten Jugendlichen". Es wird vom
Fachverband Sucht und dem Bundesamt für Gesundheit herausgegeben. Das Buch enthält Basiswissen, Praxisbeispiele und Empfehlungen.
Der
Ansatz der "Früherkennung und Frühintervention" ist für
den Fachverband Sucht ein Weg "jenseits von Panik und Verharmlosung".
Statt
wie bis anhin üblich Präventionsarbeit zu leisten, wenn sich
noch keine Probleme zeigen, wird bei der Früherkennung nur bei
jenen eingesetzt, die wirklich Hilfe brauchen.
In der
Öffentlichkeit werde Prävention oft mit grossen
massenmedialen Kampagnen gleichgesetzt, sagte Präventivmediziner
und FDP-Ständerat Felix Gutzwiller bei der Buchpräsentation
in Zürich. Dieses Verständnis greife jedoch zu kurz. Solche
Kampagnen seien dann sinnvoll, wenn die gesamte Bevölkerung
über Risiken aufgeklärt werden müsse.
Bei der
Suchtgefährdung Jugendlicher solle aber statt mit
Giesskannen-Prävention zielgenau bei denen interveniert werden,
"die ohne Untersütztung chronische Probleme bekommen und damit
enorme volkswirtschaftliche Folgekosten verursachen würden", sagte
Gutzwiller.
Schnell und deutlich intervenieren
Er
plädierte für einen praktikablen Weg zwischen strenger
Disziplin und sanftem Verständnis. Mit einer "Haltung
wohlwollenden Aufmerksamseins" soll den Jugenlichen ermöglicht
werden, den eigenen Weg zu suchen. Wenn sie von ihrem Weg abkommen,
müsse aber schnell und deutlich interveniert werden.
Gerade
die Ende November zur Abstimmung kommende Revision des
Betäubungsmittelgesetzes stärke diese Früherkennung und
Frühintervention, indem die Zielgruppe "Kinder" explizit ins
Gesetz aufgenommen würden, sagte Gutzwiller.
Die
vorgesehene breite Meldebefugnis lege einen wichtigen Boden für
eine wirksame Früherkennung, fügte SP-Nationalrätin
Jacqueline Fehr an. So könne eine Lehrerin, ein Arzt oder auch ein
Leiter eines Freizeitvereins künftig eine gefährdete Person
bei Fachstellen melden. Sie würden aber von der Auskunftspflicht
gegenüber Dritten befreit.
Insbesondere bei illegalen
Drogen biete dies eine gute Grundlage, um die Jugendlichen fachlich zu
begleiten und über die Repression hinaus etwas zu tun.
20 Prozent der Jugendlichen sind suchtgefährdet
Laut
dem Fachverband Sucht sind bis zu 20 Prozent aller Jugendlichen
suchtgefährdet und zeigen entsprechende Symptome. Bei einigen
würden sich diese in nachlassenden Leistungen zeigen, im
Hinschmeissen der Lehre oder im Rauchen, Trinken und Kiffen.
Viele
würden sich aber gemäss dem Fachverband auch
zurückziehen, ruhig und still werden, ängstlich und traurig
wirken und sich selber Verletzungen zufügen. |
Letzte Aktualisierung ( Donnerstag, 23 Oktober 2008 )
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