Gynäkologen und Hebammen informieren unterschiedlich
|
|
|
|
Mittwoch, 17 September 2008 |
Gynäkologen und Hebammen in der Schweiz bewerten die
Risiken von Alkohol und Tabak bei Schwangeren nicht gleich: Sie geben
uneinheitliche Empfehlungen ab, wie eine Studie der Basler Universität im
Auftrag des Bundesamts für Gesundheit (BAG) ergeben hat.
Die Studie untersuchte, wie Fachleute
Schwangere auf den Konsum schädlicher Substanzen und ihr Ernährungsverhalten
ansprechen und wie sie über Risiken aufklären. Dazu befragten Forschende der
Universität Basel rund 850 Gynäkologinnen und Gynäkologen sowie Hebammen in der
ganzen Schweiz.
Gemäss den Ergebnissen fragen neun von zehn Frauenärztinnen und -ärzten die
werdenden Mütter nach ihren Rauchgewohnheiten und erklären ihnen die damit
verbundenen Risiken. Die Meisten empfehlen den Frauen, während der
Schwangerschaft ganz auf Zigaretten zu verzichten.
Die Mehrheit der Gynäkologinnen und Gynäkologen spricht auch den Alkoholkonsum
an. Nur etwas mehr als die Hälfte plädiert aber für strikte Abstinenz; vier von
zehn Ärztinnen und Ärzte belassen es indes beim Rat, höchstens ab und zu ein
Glas zu trinken.
Auch Hebammen informieren
Auch eine deutliche Mehrheit
der Hebammen spricht den Zigaretten- und Alkoholkonsum an und informiert über
Risiken. Allerdings gehen bei ihnen die Meinungen darüber auseinander, ob
während der Schwangerschaft Zigaretten und Alkohol in reduziertem Mass genossen
werden dürfen.
Rund die Hälfte der befragten Hebammen empfiehlt den völligen Verzicht auf
beides. Die andere Hälfte rät derweil zu einem reduzierten Konsum. Fast ein
Viertel der Hebammen hält zwei bis drei Gläser Alkohol pro Woche für
unbedenklich.
Weit verbreitet sind routinemässige Abklärungen zu Risiken von Lebensmitteln,
zur Versorgung mit Mikronährstoffen wie Vitaminen und Spurenelementen, zum
Gewichtsverlauf und zu Schwangerschaftsdiabetes. Wenig üblich scheine es aber
zu sein, Schwangere auf mögliche Essstörungen anzusprechen, heisst es weiter.
Richtlinien erwünscht
Die Empfehlungen der Hebammen und Gynäkologen zu Alkohol und
Tabak hingen davon ab, wie gross die jeweilige Fachperson das Risko für das
Kind einschätze. Standards für die Empfehlungen fehlten. Eine Mehrheit der
Befragten glaube, dass Richtlinien der Fachgesellschaften die Prävention
verbessern würden.
Zudem befürworte die Mehrheit mehr Ausbildung und Information dazu. Laut der
Mitteilung birgt Nikotin- oder Alkoholkonsum während der Schwangerschaft die
Gefahr einer Fehlentwicklung beim ungeborenen Kind, wobei der Effekt mit der
Dosis steige. Auch eine Mangel -oder Fehlernährung könne die Entwicklung
beeinträchtigen.
(Quelle: sda)
|
Letzte Aktualisierung ( Mittwoch, 17 September 2008 )
|